Alljährlich kommen die Zecken und doch ist es nie wie zuvor!

 

Da unsere Winter immer milder werden, fängt die Zeckenplage oft schon früher, im Februar, an und dauert bis Ende November. Das bedeutet aber auch, dass, wenn unsere Haustiere im ersten hohen Gras unterwegs sind, diese nicht auf die erste Generation in diesem Jahr treffen, sondern bereits auf die zahlreichen Kindeskinder der ersten Zecken. 

 

Leider wirken viele seit Ewigkeit zugelassene Zeckenschutzmittel kürzer als noch vor wenigen Jahren, da manche Zeckenpopulationen mittlerweile auch eine Resistenz gegen diese Mittel entwickelt haben. 

Es gibt jedoch auch neuere Medikamente, bei denen Ihnen der Tierarzt gerne hilft, das richtige zu finden.

 

Meist ist der Zeckenstich nicht schmerzhafter als ein Mückenstich. Die Zecken durchlaufen aber mehrere Stadien in ihrer Entwicklung, wobei sie auch ihre Wirte wechseln können, bei denen sie Blut saugen. Dadurch können leider auch Infektionen von einem Wirt auf den nächsten übertragen werden.

 

Zu diesen Infektionen gehören Virusinfektionen, die bekannteste ist die für den Menschen so gefährliche FSME, aber auch bakterielle Infektionen: Zum Beispiel die Borreliose, immer häufiger finden wir aber auch Anaplasmen und Ehrlichien nach einem Zeckenstich im Blut unserer Haustiere. 

Diese Bakterien parasitieren in den Blutzellen unserer Haustiere und können diese zerstören.

Das Heimtückische dabei ist, dass die Katze oder der Hund erst nach 8-20 Tagen Krankheitssymptome zeigen und die Tierbesitzer sich meist nicht mehr an den Zeckenstich erinnern können.

 

So auch bei Charly, einer entzückenden, 15 Monate alten britisch Kurzhaarkatze:

Diese kam zu mir in die Praxis, weil sie hoch fieberte und das Futter komplett verweigerte. Auffallend waren bei ihr eitriger Augenausfluss und die geröteten Bindehäute und eine verschärfte Atmung. Im Blutausstrich wurden im Labor Anaplasmen identifiziert. Anschließend konnte die richtige Medikation gewählt werden, mit welcher es Charly bald wieder besser ging.

 

In der Literatur wird diese Erkrankung vor allem bei Hunden, die in den südlichen Ländern in Europa leben, beschrieben. Wir sollten also auch daran denken, dass Hunde erkranken können sowie auch Menschen. 

Zusammenfassend empfehle ich deshalb unbedingt einen Zeckenbefall zu vermeiden.