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Haustiere im Lockdown

Ich freue mich sehr, dass nach diesen anstrengenden Wochen endlich wieder ein bisschen Normalität einzieht. In meiner Praxis kann nun auch wieder eine Begleitperson mit dem Tier mitkommen. Viele holen nicht nur Besuche beim Menschenarzt nach, sondern gehen auch mit ihrem Liebling zum Tierarzt.

 

Da muss dann manches nachgeholt werden. Zum Beispiel haben der milde Winter und die im Lockdown nicht greifbaren Mittel gegen Parasiten den Flöhen und Zecken viel Freude gemacht. Das Risiko für eine Coronainfektion beim Menschen ist sicherlich viel geringer als für Floh- oder Zeckenbefall bei Ihrem Tier.

 

Nicht nur Umweltschützer mahnen, dass wir in der Coronapandemie nicht auf den Klimawandel vergessen sollten. Mittlerweile können auch unsere in Österreich heimischen Zecken Parasitosen übertragen, die noch vor einem Jahrzehnt nur in den Tropen vorkamen.

 

So habe ich vor kurzem bei drei Katzen Anaplasmose (Blutparasiten) feststellen müssen, die von Zecken übertragen werden. Die Katzen werden matt , müde, inappetent und haben (oft unbemerkt) Fieber. Diese Krankheit kann man glücklicherweise gut mit Tetrazyklinen behandeln, aber früher kam Anaplasmose so gut wie nie bei uns vor.

 

Ein anderer Fall betraf einen Hundewelpen und seine junge menschliche Spielgefährtin. Beide litten unter juckenden Bisswunden. Als Ursache stellten sich unter dem Mikroskop Vogelmilben heraus, deren Vermehrung vermutlich auch durch die Wärme begünstigt wurden und die aus dem benachbarten Hühnerstall in das weiche Hundefell übersiedelt waren.

 

Wenn Sie den Verdacht auf Parasiten bei Ihrem Tier hegen, überprüfen Sie bitte, ob alle notwendigen Behandlungen durchgeführt wurden. In meiner Praxis können Sie weiterhin gerne außerhalb der Praxis bleiben. Meine diplomierte Praxisassistenzhündin beruhigt dann, wenn nötig, verängstigte Patienten.