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Erste Hilfe

Haben Sie einen Erste-Hilfe-Kurs besucht? Sicherlich, wenn Sie etwa einen Führerschein besitzen. Viele grundlegende Regeln lassen sich auch bei Haustieren anwenden, aber wie immer sollte wissen, was man da tut. Ihr Tier ist ja ein wichtiges Familienmitglied, auch wenn es nicht spreche kann.

 

Ähnlich wie bei Kleinkindern sollte man sich daher gedanklich auf Notfallsituationen vorbereiten. Eventuell kann man am gesunden Tier üben. Sinnvoll wäre etwa zu erlernen, wie man Puls, Atmung, Herzschlag und Schleimhäute des Tieres überprüfen kann und ein Gefühl dafür entwickelt, was normal ist. Wichtig sind auch die nötigen Handgriffe, um das Tier sicher zum Tierarzt zu bringen.

Kommt es zu einem aktuten Notfall, etwa einem Unfall, ist es wichtig ruhig zu bleiben und die Situation zu beurteilen: Sind Sie selber in oder ist das Tier noch immer in Gefahr? Können Sie Unterstützung beiziehen?

 

Wenn keine akute Gefahr besteht, stellen Sie zuerst fest, in welchem Zustand das Tier ist: Sprechen Sie das Tier an. Ist es bei Bewusstsein, wenn ja: Fürchtet es sich, zittert es? Oder ist es aggressiv, sodass Sie einen Maulkorb brauchen? Versuchen Sie plötzliche Bewegungen zu vermeiden und versperren Sie Fluchtwege, auch wenn es sich um Ihr eigenes Tier zu Hause handelt.

Danach optimieren Sie die Körpertemperatur. Bei Kälte wickeln Sie das Tier in eine Decke ein, bei Hitze bringen Sie das Tier in den Schatten, wenn das Fell nass ist, trocknen Sie das Tier ab. Ist ein Fieberthermometer zur Hand, sollten Sie auch die Körpertemperatur bestimmen.

 

Bevor Sie das Tier hochheben, überprüfen Sie, ob das Tier Blutungen oder sichtbare Wunden hat bzw. Eine abnorme Körperhaltungen einnimmt. Augenverletzungen sind immer Notfälle. Achten Sie auf getrübte Hornhaut oder Pupillen.

Bei Rassen mit tiefem Brustkorb ist eine Magendrehung oder Magenblähung ein absoluter Notfall. Erbrechen kann auch auf eine Vergiftung hindeuten. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier etwas Giftiges gefressen hat, zum Beispiel Rattengift, Schneckengift, Medikamente, Farben, Frostschutzmittel, Waschmittel, fotografieren Sie die Giftverpackung und die Inhaltsstoffe und kontaktieren Sie umgehend den Tierarzt. Sie sollten dann, sofern möglich, wissen, was und wieviel gefressen wurde und wie schwer Ihr Tier ist.

 

Kommt es zu Krämpfen oder Anfällen, schauen Sie auf die Uhr. Wenn Krämpfe länger als view Minuten dauern, sollten Sie sofort Ihren Tierarzt aufsuchen.

 

Beim Tierarzt können Sie übrigens auch einen Erste-Hilfe-Kasten zusammenstellen lassen. Sollte ein Interesse bestehen, biete ich auch Kurse an, in dem ich die wichtigsten Handgriffe zeige und einzelne Situationen durchspiele.