Der Osterhase

 

Wenn die Kinder im April auf dem Feld den Osterhasen erspähen, ist das vermutlich auch wirklich ein Feldhase und kein wildes Kaninchen. Wildkaninchen sind nämlich deutlich kleiner und viel pummeliger als der schlanke Hase und haben auch kürzere Ohren – und ein Osterhase mit kurzen Ohren ist wohl undenkbar! Beide gehören zur Gruppe der Hasenartigen, aber die beliebten Haustiere sind immer domestizierte Kaninchen und nie Hasen. Einen Hasen kann und darf man gar nicht in Gefangenschaft halten: Er ist ein Einzelgänger und hält sich stets im Freien auf; einen Bau hat er nicht. Auch Junghasen leben im Freien, daher darf man einen Junghasen auch nicht mitnehmen, denn das Tier ist gar nicht „verwaist“. Es will auch nicht gestreichelt werden, weil es den Menschen für ein Raubtier hält und sich fürchtet. Wilde Kaninchen hingegen leben gesellig in unterirdischen Bauten und bringen dort auch ihre Jungen zur Welt, die zunächst nackt und blind sind. Daher kann man sie auch in Gefangenschaft in einem Hasenstall halten. Das passiert übrigens schon seit der Römerzeit, um den Speiseplan aufzubessern. Natürlich kann man Kaninchen auch nur als Kuscheltiere halten. Aber wenn man mehrere Kaninchen hat, sollte einem klar sein, dass Weibchen bis zu 12 Junge im Jahre bekommen!